Zur Barhufumstellung (also der Umstellung von beschlagenen Hufen auf Barhuf bzw. ggf. alternativen Hufschutz) gibt es viele Vorurteile und Fehleinschätzungen. Daher wollen wir das Thema hier von Grund auf beleuchten: warum sollte man sich eine Barhufumstellung überhaupt überlegen, was braucht es dafür, was kostet das und kann es auch schief gehen? Vieles steht und fällt dabei mit der Vorbereitung und den Erwartungen der Besitzer. Deswegen wollen wir mit Missverständnissen und so manchen unrealistischen Erwartungen rund um die Eisenabnahme aufräumen.
Warum überhaupt barhuf?
Ist barhuf wirklich “besser” als Hufeisen? Dieses Thema wird oft sehr emotional diskutiert, meist prallen hier zwei gegensätzliche Lager aufeinander, die für das jeweils andere Null Verständnis haben.
Argumente für barhuf drehen sich meistens um die uneingeschränkte Arbeit des Hufmechanismus, die effizientere Nutzung des hämodynamischen Systems, das mit jedem Schritt Blut in den Huf hinein und bei Entlastung wieder aus dem Huf herausgepumpt. Um die bessere Funktion als Tastorgan und Stoßdämpfer. Um die Veränderungen der Hufform (insb. palmarer Winkel) während einer Beschlagsperiode (die es bei Barhufern natürlich auch gibt, nur anders). Barhuf sei der natürliche und damit “automatisch beste” Weg.
Und die Hufeisen-Befürworter: Barhuf gingen die Pferde immer fühlig, können keine Leistung mehr bringen. Barhuf sei nur etwas für “Huf-Wendys”, die mit ihren pensionierten Freizeitpferden überhaupt nichts mehr machen.
Wir können beiden Seiten etwas abgewinnen. Ja, barhuf ist (bei guter Hufbearbeitung!) in vielerlei Hinsicht gesünder für’s Pferd, aber “einfach Eisen ab und das Pferd muss da durch” funktioniert tatsächlich nur selten. Unsere Pferde leben nicht “natürlich”. In der Natur hätte ein Pferd mit schlechten Hufen überdies wenig Überlebenschance. Wir hingegen wollen arbeitswillige Pferde in einem modernen Stall mit befestigten Böden. Dass das eine Barhufumstellung vor Herausforderungen stellt, ist vermutlich keine Überraschung.
Aber: dass es funktionieren kann, zeigen nicht nur mehr und mehr Pferdemenschen im Freizeitreiterbereich, auch in der Profi-Springreiter-Liga ist man vermehrt eisenlos unterwegs.
Ist barhuf immer die beste Lösung?
Wenn man sein Pferd auf barhuf umstellen möchte, dann sollte man sich zuerst fragen: geht das bei meinem Pferd unter den gegebenen Bedingungen und meinen Ansprüchen überhaupt?
Denn nicht jede Barhufumstellung ist problemlos. Eher im Gegenteil: meistens sind die Pferde ja aus gutem Grund beschlagen und der Grund verschwindet meistens nicht von alleine. Wie eine erfolgreiche Barhufumstellung genau aussehen kann und was dafür nötig ist, erfährst du weiter unten.
Zunächst wollen wir hingegen ein Plädoyer gegen barhuf aussprechen. Nämlich immer dann, wenn eben nicht das ganze “Drumherum” bewerkstelligt werden kann, damit das Pferd schlussendlich glücklich barhuf laufen kann. Also immer dann, wenn es die Wahl gibt zwischen “gut beschlagen” und “schlecht barhuf”.
Das soll jetzt natürlich keine Aufforderung sein, dass du dein Pferd beschlagen lässt oder dich nicht an eine Barhufumstellung wagst. Aber es soll eine Aufforderung sein, dich ehrlich damit auseinanderzusetzen, was zu einer erfolgreichen Barhufumstellung gehört und ob du bereit bist, diesen Weg zu gehen. “Einfach Eisen runter und mal schauen” funktioniert in der Praxis nur sehr selten und das Ergebnis ist häufig ein fühlig oder gar lahm gehendes Pferd. Und das wollen wir vermeiden!
Dein Pferd hat ein Anrecht darauf, schmerzfrei laufen zu können. Und wenn es das barhuf (noch) nicht kann, dann benötigt es Hufschutz. Basta. Das muss nicht immer Eisen sein (siehe weiter unten), aber manchmal ist es für deine individuelle Situation vielleicht die einzige machbare Möglichkeit. Und dann ist Eisen definitiv besser als Fühligkeit.
Wenn du jetzt aber hingegen erst so richtig motiviert bist, dich an die Barhufumstellung deines Pferdes zu wagen, dann lies weiter: wir erklären dir, wie es funktioniert. Was es dazu braucht? Eine realistische Einschätzung der Situation, einen guten Plan, deinen Einsatz als Pferdebesitzer und die Begleitung durch einen Profi.
Planung und Vorbereitung vor der Eisenabnahme
Eine erfolgreiche Eisenabnahme braucht gute Planung und Vorbereitung:
1. Der richtige Zeitpunkt
Im Frühjahr sprießt frisches Gras, im Sommer stehen ausgedehnte Ausritte am Programm, im Herbst gibt es matschige Böden und im Winter wenig Hufwachstum + gefrorene Böden; welche Jahreszeit ist nun aber die beste für eine Barhufumstellung? Nun, das kommt darauf an. Und zwar auf die Hufsituation, die Haltung (Box, Offenstall, Böden, Fütterung etc.) und die Nutzung. Daher können wir keine pauschale Empfehlung für den “besten” Zeitpunkt geben. Was du aber bedenken solltest: Wähle einen Zeitpunkt, wo dein Pferd keinen übermäßigen Beanspruchungen ausgesetzt ist. Keine Herdenintegration, keine geänderte Weidesituation, kein Reitkurs etc. Außerdem sollte dein Pferd während der Umstellungsphase nicht viel über harten Untergrund laufen müssen und du solltest genügend Zeit haben, um dich ggf. auch über mehrere Wochen hinweg intensiver um die Hufe zu kümmern. „Während dem Sommerurlaub kommen die Eisen runter und nachher schauen wir mal“ ist daher keine gute Idee.
Wenn dein Pferd auf allen vier Hufen beschlagen ist, kann es außerdem sinnvoll sein, zuerst nur hinten die Eisen abzunehmen und erst später vorne umzustellen.
2. Evaluierung der Hufsituation
Die meisten Pferde sind beschlagen, weil…
- die Hufe zu viel Abrieb erfahren oder
- die Hufe nicht gesund sind
Im ersten Fall ist es unwahrscheinlich, dass dein Pferd ohne Hufschutz auskommt, so lange der hohe Abrieb weiterhin vorhanden ist. Aber: du kannst dein Pferd trotzdem von Eisenbeschlag auf alternativen Hufschutz umstellen. Welche Möglichkeiten es dazu gibt, erfährst du weiter unten.
Im zweiten Fall kannst du hingegen über gute Vorbereitung viel erreichen, indem du bestehende Probleme schon vorab beseitigst: Strahlfäule (tiefe Strahlfurche, stinkige schwarze Schmiere) und brüchige/verpilzte Wände (ausbrechende Nagellöcher, feine Risse etc.) müssen täglich behandelt werden. Und auch Übergewicht sollte durch angepasste Diät und Bewegungsprogramm reduziert werden. Außerdem ist es ratsam, einen Fütterungsexperten hinzuzuziehen, denn oft sind die Hufe schlichtweg falsch mit Nährstoffen versorgt und deshalb in desolatem Zustand.
Je schlechter die Hufsituation vor der Eisenabnahme ist, desto aufwendiger wird die Zeit nach der Eisenabnahme.
Wenn du keinen Barhuf-Profi in deiner Umgebung findest, der eure Situation evaluiert und gemeinsam mit dir einen Plan macht, dann helfen wir dir gerne weiter: wir haben nämlich einen Online-Kurs entwickelt, der dir dabei hilft, die Hufsituation deines Pferdes selbst realistisch einzuschätzen. Auch am beschlagenen Huf! Damit kannst du schon mal eine erste Einschätzung vornehmen, was du für eine Barhufumstellung ggf. noch vorbereiten solltest oder welche Schutzmaßnahmen du für die Umstellung auf Barhuf ggf. einplanen musst. Hier geht es zum Selbstlernkurs zur Einschätzung der Hufgesundheit!
Wie geht es nach der Eisenabnahme weiter?
Hurra, die Eisen sind unten! Und jetzt? Einfach drauf losreiten und die neue Freiheit genießen? Das wird nur in wenigen Fällen funktionieren.
Je nachdem, wie gut eure Vorbereitungen waren, in welchem Zustand sich die Hufe befinden und wie die Haltungsbedingungen (Böden) bei euch im Stall sind, kann es gut sein, dass dein Pferd zumindest in der ersten Zeit nach der Eisenabnahme einen alternativen Hufschutz benötigt.
Wir haben sehr gute Erfahrungen damit gemacht, nach der Eisenabnahme für 2-3 Intervalle einen Klebebeschlag anzubringen, bis sich zumindest die Nagellöcher ausgewachsen haben. Je nach Hufsituation und Haltung können aber auch Hufschuhe sinnvoll sein. Stelle dich in jedem Fall darauf ein, dass du eine Investition in alternativen Hufschutz tätigen musst.
Höchstwahrscheinlich sind erstmal auch kürzere Bearbeitungsintervalle sinnvoll, da sich die Hufe nach so einer Eisenabnahme manchmal rasant verändern. Außerdem kann es durch vermehrte Durchblutung zu verbesserter Nährstoffversorgung und damit mehr Wachstum kommen. Engere Intervalle können auch dann nötig sein, wenn die Hufe von außen kurz erscheinen. Denn wenn plötzlich kein Eisen mehr da ist, zeigt der Huf eventuell neue Tendenzen, die vorher nicht so sichtbar waren.
Zudem solltest du dein Pferd in der ersten Zeit nach Eisenabnahme etwas schonen (keine hohe reiterliche Beanspruchung, Vermeidung von sehr harten/steinigen Wegen, etc.), aber nicht aufstallen. Freie Bewegung im Offenstall, täglicher Auslauf auf der Koppel und ausgedehnte Spaziergänge sind ideal für die ersten Wochen. Wie lange genau, hängt von eurer individuellen Situation ab.
Du siehst also: erfolgreiche Barhufumstellung kostet Zeit und Geld. Und zwar manchmal ganz schön viel davon. Natürlich gibt es auch Ausnahmen: Pferde, die bereits leistungsstarke Hufe haben, laufen meist auch ohne Eisen von Tag 1 an problemlos. Aber in vielen Fällen muss sich der Huf erst mal regenerieren und das braucht eben Zeit. Und oft auch ein bisschen Unterstützung in Form von alternativem Hufschutz.
Welchen alternativen Hufschutz gibt es zur Barhufumstellung?
Manche Pferde benötigen nach der Eisenabnahme weiterhin Schutz. Beispielsweise, wenn das Hufmaterial bereits vor der Eisenabnahme eher suboptimal war (z.B. so marode Wände, dass das Pferd ständig die Eisen verliert). Oder auch, falls das Pferd dauerhaft hohem Abrieb ausgesetzt ist (Aktivstall mit stark befestigten Böden, abrasiver Sand am Reitplatz,…).
Dazu eignen sich verschiedene Arten an Hufschutz:
1. Klebebeschlag
Ein Bekleb kann ähnlich wie ein Eisen zugerichtet werden, aber ermöglicht dem Huf mehr Bewegung. Außerdem bieten Beklebe eine Strahlunterstützung und können mit Polster ausgestattet werden, um die Lastverteilung auf den gesamten Huf zu bringen – so, wie das dann später beim Barhuf auch der Fall ist (entsprechende Böden vorausgesetzt). Die einzelnen Hufstrukturen können sich so wieder an die Belastung gewöhnen, ohne dass sie gleich völlig “schutzlos” sind.
2. Hufschuhe
Hufschuhe sind sinnvoll, wenn das Pferd entweder keinen 24/7-Schutz benötigt (sondern z.B. nur beim Reiten) oder wenn ein Klebebeschlag nicht möglich ist, weil die Hufwände in schlechtem Zustand sind (stark verpilzt, große Bereiche ausgebrochen etc.). Schuhe haben den Vorteil, dass die Hufe in sehr kurzen Intervallen bearbeitet werden können und tägliche Hygienemaßnahmen möglich sind (z.B. bei Hufpilz oder Strahlfäule). Hufschuhe können außerdem mit Einlagen ausgestattet werden, so dass eine sehr individuelle Unterstützung ermöglicht wird.
3. Cast-Verbände
Ein Cast ist eine Art Kunststoff-Gipsverband und bildet eine passgenaue Kunststoffschale am Huf. Dadurch hält er den Huf stabil, was manchmal nach der Eisenabnahme vorteilhaft ist (manchmal hingegen nachteilig). Ein Cast bietet nur eine dünne Schutzschicht, kann aber sowohl mit Polster als auch einem Kunststofftragrand ausgestattet werden und bietet dann deutlich mehr Schutz. Ein Cast scheuert sich zwar eher schnell durch, ist aber sehr einfach und kostengünstig in der Anwendung und bewirkt selbst bei weggebrochenen Wänden eine gute Lastverteilung.
Warum Pferde auch nach der Barhufumstellung Hufbearbeitung benötigen
Sind die Pferde erfolgreich auf Barhuf umgestellt, heißt es schließlich auch, ein langfristig sinnvolles Hufbearbeitungsintervall zu finden. Gleich vorweg: dass die Hufe “kurz” wirken, heißt in den meisten Fällen nicht, dass keine Bearbeitung notwendig ist. Ganz im Gegenteil, es wird öfter der Fall sein, als man von Hufeisen-Intervallen gewohnt war.
Aber warum müssen auch Barhufer bearbeitet werden und machen das nicht einfach selber? Das liegt primär an der Haltung – konkret an den Böden und dem Bewegungsausmaß, das Pferde in Ställen zur Verfügung haben.
So leben Wildpferde
Wildpferde verbringen fast den ganzen Tag damit, umherzuwandern und dabei zu fressen. Sie legen viele Kilometer auf unterschiedlichen Böden zurück und reiben sich dabei das Horn an den Hufen (mehr oder weniger) gleichmäßig ab – und zwar nicht nur die Hufwand, sondern auch das Zerfallshorn von der Sohle und vom Strahl. Durch die viele Bewegung stehen sie auch so gut wie nie im eigenen Mist. Sammelt sich im Huf dennoch Erde und bildet einen “dirt plug”, fällt dieser später einfach wieder aus. Die Hufbearbeitung wird durch die viele Bewegung obsolet.
So leben unsere Hauspferde
Die Haltung von domestizierten Pferd ist hingegen stark auf die Bedürfnisse von uns Menschen ausgerichtet: Pferde müssen zum Reiten rasch geholt werden können und das Ausmisten muss möglichst schnell gehen. So stehen viele Pferde in Boxen (Stroh, Späne) mit wenig Bewegung oder auf Koppeln und verhältnismäßig kleinen, weichen Wiesen – diese Bedingungen bieten keinen bzw. kaum Abrieb für die Hufe. Das kann durch die eine Stunde Bewegung im Hallensand kaum ausgeglichen werden. Offenställe haben oft befestigte Bereiche rund um die Heuraufen (Paddockmatten, Beton, etc.) – hier wird zwar viel abgerieben, aber erstens nur der Hufrand, während Zerfallshorn an Sohle und Strahl sowie überlange Eckstreben meist stehen bleiben, und zweitens meistens sehr schief, da die dort stattfindenden Bewegungen eher schnelle Drehbewegungen als gemütliches Vorwärtsgehen sind.
Kann man einen Wildpferde-Self-Trim in unserer Pferdehaltung ermöglichen? Ja, auf alle Fälle! Mit viel Bewegungsanreizen (den ganzen Tag!) auf huffreundlichen Einsinkeböden. Wie so ein Self-Trim-Huf aussieht, zeigen wir dir auf unserem YouTube-Kanal.
Für alle anderen wird die Hufbearbeitung aber fixer Bestandteil des Pferdelebens bleiben, um eben diesen gleichmäßigen Abrieb zu simulieren.
Warum sich barhuf lohnt: Beispiele für erfolgreiche Barhufumstellung
Zum Abschluss der Themenwoche “Barhufumstellung” wollen wir euch Mut machen, den Schritt zu wagen. Als Hufbearbeiterinnen haben wir bereits sehr viele Barhufumstellungen begleitet. Manche sehr einfach, ein paar sehr aufwändig und viele irgendwo dazwischen. Was hat aus unserer Sicht den Unterschied gemacht? Nun, einerseits die Vorbedingungen (in welchem Zustand war der Huf vor der Eisenabnahme, Haltung und Fütterung) und andererseits das Verständnis und der Einsatz der BesitzerInnen.
Daher wollen wir euch heute zwei Erfolgsgeschichten vorstellen:
Vegas, 8-jährige Warmblutstute
Die jetzige Besitzerin hat die schöne Fuchsstute Ende 2022 mit genagelten Duplos und Strahlfäule an allen Hufen übernommen. Zudem waren die Trachten komplett untergeschoben und die Zehen zu lange, weshalb Vegas auch immer wieder stolperte. Beim ersten Koppelgang verabschiedeten sich die Duplos innerhalb von 10 Minuten. Da gerade Matschwetter herrschte, empfahl der Schmied die Eisenabnahme. Als sich wenige Wochen später am linken Vorderhuf ein tief sitzender Abszess bildete, kamen nach Abheilung vorne Eisen mit Platte dran. Ab dem Frühjahr begann Vegas dann im Wochenrythmus links/rechts die Eisen zu verlieren – woraufhin diese dann Mitte Mai abgenommen wurden. Nach Bearbeitung war die Stute dann komplett lahm, weil die Sohle viel zu dünn war.
Da war der Zeitpunkt erreicht, dass die engagierte Besitzerin das Thema selbst in die Hand nahm: als Erstmaßnahme wurden Hufschuhe angeschafft, dann ein Hufkurs besucht, ordentlich mineralisiert und schließlich zu einer Barhufspezialistin gewechselt.
Heute hat Vegas eine gute Trachtenhöhe und starke, tragfähige Wände entwickelt. Auch die Sohlenstärke und das Sohlengewölbe haben sich bedeutend verbessert und von der Strahlfäule ist schon lange nichts mehr zu sehen. Und seitdem die Besitzerin alle 2-3 Wochen selbst Hand anlegt und die Zehe kurz hält, stolpert Vegas auch nicht mehr. Ihr Fazit: „Mit guter Beratung und Geduld klappt‘s“.
Fotos von Vegas Barhuf-Weg
- vor Eisenabnahme
- Vergleich: oben missglückter Barhufversuch mit Abszess (August 2023), unten: Jänner 2024
- nach erfolgreicher Barhufumstellung
Romero, PRE-Wallach, 5 Jahre
Romero wurde 4 jährig Anfang 2023 aus Spanien importiert und ist seit Mai 2023 bei seiner Besitzerin. Er war an allen 4 Hufen beschlagen, verlor aber bald mehrmals im Monat ein Eisen und hatte hartnäckige Strahlfäule. „Beim Schmied war er sehr wehrhaft, vermutlich auch durch Schmerzen. Ich wusste, da muss eine andere Lösung her. Ich muss ehrlich zugeben, dass ich bis zu diesem Zeitpunkt Klebebeschlägen sehr skeptisch gegenüberstand. Ich war aber bereit, dem Ganzen eine Chance zu geben, in der Hoffnung, dass später Barhuf möglich wäre. Spanier haben im Normalfall sehr gutes Hufmaterial.“ berichtet Romeros Besitzerin.
Da die bestehenden Hufprobleme (Sohlenzwang, Hufpilz, Strahlfäule) einen Barhufversuch zum damaligen Zeitpunkt wenig aussichtsreich machten, wurde Romero auf allen 4 Hufen beklebt. Die Besitzerin war zunächst sehr skeptisch, aber: „Romero ist von Anfang an mit dem Klebebeschlag gut zurecht gekommen und hat ihn auch noch kein einziges Mal verloren. Ich bin sehr dankbar und froh, wie gut sich Romeros Hufe entwickelt haben. Und für mich auch sehr wichtig, die Hufbearbeitung und das Bekleben sind für Romero kein Stress.“ Mittlerweile haben sich Romeros Hufe – nicht zuletzt Dank der konsequenten Pflege sowie bedarfsgerechten Fütterung durch die Besitzerin – wunderbar erholt und gerade wurde an den Hinterhufen ein gut vorbereiteter Barhuf-Versuch gestartet. Der Plan ist, in naher Zukunft auch an den Vorderhufen ohne permanenten Hufschutz auszukommen.
Fotos von Romeros Barhufumstellung
Die ersten beiden Fotos zeigen Romeros Hufe direkt nach der Eisenabnahme: ausgebrochene, verpilzte Wände, massive Strahlfäule, tlw. Sohlenzwang. Die letzten beiden Fotos zeigen Romeros Hufe heute: ein wunderbarer gesunder Strahl, sanierte Wände und einfach leistungsstarke Hufe!