Können Pferdebesitzer*innen wirklich selber Klebebeschläge machen?
Wir finden: ja, auf jeden Fall!
Wie das in der Praxis aussehen kann, dazu lassen wir die Teilnehmerin eines Anfänger-Klebekurses im November 2024 zu Wort kommen.
Erfahrungsbericht zum Klebekurs von Simone und Finlay

Meine Tochter hat sich vor ein paar Jahren ihren Traum vom eigenen Pferd erfüllt und Finlay bereichert seither unsere Familie.
Im Laufe der Zeit ergab es sich, dass seine vorderen Hufe regelmäßig beklebt werden müssen.
Im Kontakt mit Aleksandra kam mir im letzten Herbst die Idee, an einem ihrer Beklebkurse teilzunehmen. Mir gefiel die Aussicht, etwas Neues zu lernen, unabhängiger zu werden und meine Tochter finanziell unterstützen zu können, indem sie sich das Hufebekleben durch die Hufbearbeiterin in Zukunft erspart.
Viel zu lernen
Meine erste Euphorie, wie Aleksandra meine Anmeldung bestätigte, währte aber nicht lange, denn mir kamen Zweifel auf, ob es die richtige Entscheidung gewesen war, an dem Kurs teilzunehmen, da ich nicht mehr die Allerjüngste bin und nicht so geübt im Umgang mit Werkzeug.

Meine Unsicherheit legte sich am Kurstag aber schnell. Die Kursteilnehmer waren alle sehr nett und brachten völlig unterschiedliche Voraussetzungen mit. Aleksandra ging auf jeden einfühlsam ein und nach einem ausführlichen, sehr interessanten Theorieteil, der mit Hufmodellen und Beklebmustern veranschaulicht wurde, durften wir ran an die Werkbank.
Ich hatte ein bisschen die Befürchtung, ich könnte zu ungeschickt sein, aber aufgrund der hervorragenden Anleitung hatte ich unglaublich viel Spaß beim Flexen und Löten und zum Abschluss durfte jeder einen Huf an einem „echten“ Pferd bekleben und es hat bei allen gut geklappt, so dass jeder mit einem Erfolgserlebnis heimfahren konnte.
Der Kurs liegt nun schon einige Monate zurück
Mittlerweile bin ich mit allem ausgerüstet (Werkzeug, Platten, Laschen, …, Schutzbrille, schnittfeste Handschuhe, Maske) und ich beklebe die Hufe immer sofort, nachdem die Hufbearbeiterin die Hufe gemacht hat.

Bei den ersten beiden Malen war ich sehr froh, dass sie noch länger im Stall anwesend war und ich hätte nachfragen können, wenn ich Hilfe gebraucht hätte. Das gab mir ein Gefühl der Sicherheit. Außerdem ließ ich sie auch einen Blick auf meine neue Flex werfen, denn die muss man selber zusammenbauen und ich war aus der Anleitung nicht schlau geworden. Es stellte sich tatsächlich heraus, dass ich eine kleine Scheibe falsch herum eingelegt hatte. Glücklicherweise war dieser Fehler schnell behoben.
Daher ein kleiner Tipp an alle, die, so wie ich, nicht so bewandert im Umgang mit derartigem Werkzeug sind, sich Unterstützung zu holen und den Fachmann oder die Fachfrau einmal drüberschauen zu lassen, bevor man loslegt.
Klebebeschläge sind keine Hexerei
Die Grundausrüstung ist nicht billig und auch die Platten, Laschen und was man sonst noch alles braucht, haben ihren Preis. Trotzdem bin ich sehr froh, den Kurs gemacht zu haben. Das Hufebekleben ist keine Hexerei, Übung ist alles! Es ist ein schönes Gefühl, ein Stück unabhängiger zu sein, es vertieft die Bindung zum Pferd und es erweitert den eigenen Horizont.
Dieser Kurs bekommt eine klare Empfehlung von mir!

Vielen Dank, Simone, für deinen Erfahrungsbericht!
Wir machen so viele positive Erfahrungen mit den „Selbst-Kleber*innen“! Sie machen sich so viele Gedanken bei der Zubereitung der Beklebe, vom wohlüberlegten Abrollpunkt bis zur optimalen Polsterung – wir sehen wirklich tolle Ergebnisse!
Natürlich gilt auch beim Kleben dasselbe wie bei unserer Mission Selbstraspler: Pferdebesitzer*innen müssen keine Klebeprofis für alle Pferde und alle Spezialfälle werden. Sie bekleben ihr eigenes Pferd, das sie gut kennen, zu dem sie sich viele Gedanken machen und bei dem sie das Gangbild laufend beurteilen. Optimalerweise werden sie bei ihren ersten Bekleben auch von einem Profi im Rahmen eines individuellen Klebecoachings unterstützt.
Wenn du auch lernen möchtest, wie du Klebebeschläge für dein Pferd machst, dann freuen wir uns, wenn du beim nächsten Anfänger-Klebekurs dabei bist!